Dachstaukästen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Seite wurde neu angelegt: C.Jehnen hatte auf seiner Webseite eine Anleitung zum Selbstbau der Staukästen. C.Jehnen ist leider bei einem Unfall (nicht mit dem Auto) ums Leben gekommen. Ich habe...)
 
K (Schützte „Dachstaukästen“ [edit=sysop:move=sysop])
 
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C.Jehnen hatte auf seiner Webseite eine Anleitung zum Selbstbau der Staukästen. C.Jehnen ist leider bei einem Unfall (nicht mit dem Auto) ums Leben gekommen.
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In Erinnerung an C.Jehnen:
  
Ich habe die Anleitung mithilfe von http://web.archive.org rekonstruiert. Im gedenken an C.Jehnen veröffentliche ich sie hier, bitte nicht ändern, da ich unverändert wiedergeben möchte, was C.Jehnen erstellt hat.
 
  
C.Jehnen schrieb auf seiner Webseite:
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Prima Dachstaukästen selber machen!
  
Irgendwann wird diese Seite mal komplett sein...
 
  
...aber bis dahin braucht's noch ein Weilchen. Da sich im Augenblick die Tempomaten großer Beliebtheit erfreuen, habe ich mal ein paar Bilder und Tips hier eingefügt, die Anregungen und Erleichterungen beim Einbau eines Waeco-Tempomaten bieten.
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Was braucht man für die Dinger?
  
Warum diese Seite?
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- Sperrholz (Multiplex) 6mm.
Nun, im Diskussionsforum der für Kangoofahrer sehr empfehlenswerten Site www.mykangoo.de (großes Lob an deren Webmaster!) wollte jemand wissen, ob man die Dachstaukästen, die es neuerdings für die Kiste gibt, nachrüsten kann.
 
Mittlerweile kann man die Dinger zwar als Ersatzteil ordern, aber der Preis soll sich auf ca. 300€ pro Stück!!! belaufen. Keine echte Alternative.
 
Deshalb keine Panik, allen Besitzern von älteren Kangoos, die auch gerne Dachstaukisten haben wollen, kann geholfen werden. Selber bauen heißt die Devise. Ich hatte mir solche Boxen schon gebastelt, als es die bei Renault für Geld und gute Worte noch nicht als Zusatzausstattung gab.
 
Auf dieser Seite möchte ich interessierten Bastlern eine kurze Anleitung zum Selberbauen präsentieren.
 
  
Und auch Verkleidungen der Gepäckraumseitenwände sind bei der Konstruktion der Kiste dem Rotstift zum Opfer gefallen, was die Verstaumöglichkeiten von Warndreieck, Verbandkasten und Co ziemlich einschränkt. Solche Verkleidungen kann man aber gottseidank sehr einfach selber nachrüsten. Wie´s geht, erfahrt ihr hier.
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- Für die Böden zwei Platten von 110 x 23 cm.
  
Warum Kangoo?
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- Für die Frontplatten zwei von 111,2 x 19 cm.
Jaaaa, das verstehen glaube ich viele nicht, außer denen, die so eine Kiste fahren. Also, um das zu verstehen muß man, denke ich als erstes generell mal eine gewisse Einstellung zur individuellen Fortbewegung im Straßenverkehr mitbringen, welche beinhaltet, daß einem tiefergelegte Fahrwerke, Breitreifen und alle Arten von aerodramatischen "Verbesserungen" nur ein amüsiertes Lächeln und das für den deutschen Straßenverkehr übliche Gehabe des sogenannten "Pralli-Machens" nur ein müdes Gähnen entlocken kann. Dann befindet man sich in einer Ausgangsposition, die einem einen unbeschwerten Vergleich zwischen dem Preis einer Benzinkutsche und dem, was sie einem dafür bietet, zu ermöglichen. Und dann ist so ein Kangoo auf einmal eine echte Alternative!
 
Dazu auch mal hier hineinschauen!
 
Klar, die Kiste klappert, ist laut und laaangsam, aber andererseits eben verdammt geräumig, sparsam, ziemlich billig, und sie fährt und das in meinem Fall auch noch zuverlässig! Zuverlässiger auf jeden Fall als der Opel, den ich vorher hatte.
 
  
Hier erst mal ein paar Bilder von der Laube zum Einstimmen...
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- Für die Seiten vorne und hinten und die mittlere Trennwand 6 Stck. 19 x 23 cm.
  
[[Bild:Auvv1.jpg]]
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- Ca. 4m Vierkantstab aus Kiefer 10 x 10 mm oder ähnlicher Querschnitt.
  
Das isser von außen, hinten mit dem als Zubehör erhältlichen "Vor-Zelt" (nicht empfehlenswert).
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- 4 im Baumarkt erhältliche Türgriffe nach Geschmack.
  
[[Bild:Irnv1.jpg]]
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- 8 ebenfalls im Baumarkt erhältliche Möbelscharniere. Da gibt es welche, die man komplett von innen an die Türen schrauben kann und die so genial öffnen, daß man sich die Klappe erst ein Stück aus der Kontur hebt, bevor sie wegklappt.
  
Hier bekommt man einen guten Überblick von meinen "Einmann-Wohnmobil" und "Feten-Penne". Mittlerweile hab' ich auch Vorhänge drin, Stoff gab's billig bei Ikea, passend zur Innenausstattung!
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- Holzleim (wasserfest), kleine Spaxschräubchen.
  
[[Bild:Irnh2.jpg]]
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- Holzlasur in den gewünschten Farbtönen.
  
Ja, und hier sieht man oben einen der beiden Dachstaukästen aus Sperrholz, passend zur Innenausstattung lackiert.
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- Stichsäge, Bohrmaschine, Schraubzwingen, Schraubendreher usw. und natürlich ein bißchen Geschick...
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- Ganz wichtig! Für diese Konstruktion benötigt man, wie man auf dem Bild erkennt, die als Zubehör erhältlichen Innenraumgepäckstangen! Die Kästen werden an diesen Stangen befestigt. Prinzipiell lassen sich die Kästen natürlich auch an den Befestigungslöchern für diese Stangen befestigen, dann müssen aber extra Halter dafür gefertigt werden, deren Herstellung hier nicht beschrieben ist.
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Nun, dann kann's ja jetzt losgehen:
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Vorab noch eine kurze Bemerkung: Wer die Dinger nachbaut, tut das auf eigene Gefahr! Nicht, daß die Dinger irgendwie schlecht oder gar gefährlich wären, aber wie das in unserem Lande so mit Haftungsfragen ist... Also: keine Haftung für gar nix!
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Bei mir sind die Dinger schon seit über einem Jahr drin, klappern und knarzen absolut nicht, was man von den serienmäßigen Teilen der Kutsche weiß Gott nicht behaupten kann und sind einfach nur praktisch!
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1. Man passe die Bodenplatten an der Fensterseite der Fahrzeugkontur an. Das geht entweder mit sorgfältigem Messen, indem man die Platte zunächst provisorisch rechtwinklig mit Schraubzwingen an den Trägern befestigt und dann in periodischen Abständen jeweils zur Außenkante mißt. Dann muß man zum Schluß von allen aufgenommenen Maßen das kürzeste gefundene abziehen und kann dann auf der Platte die Konturlinie ziehen. Oder man baut sich zuerst eine Pappschablone (weniger elegant, dafür aber sicherer).
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Die so zurechtgeschnittenen Bodenplatten werden nun mit den für die Längeneinstellung der Innenraumstangen bestimmten Schrauben unter diesen Stangen befestigt. Dazu sind in die Platten an den entsprechenden Stellen Löcher zu bohren. Dies ist die einzige Befestigung dieser Staukästen. Es sind also keinerlei Löcher in die Karosserie zu bohren. Trotzdem ist das Ganze später sehr stabil. Eventuell muß man an einigen Stellen die Kante, die an den Fenster- oder Türrahmen anliegt, auf der Innenseite etwas dünner raspeln.
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Jetzt kann man auf den Bodenplatten die entsprechend zugeschnittenen Vierkantstäbe bündig an die Kanten anleimen. Wer es sehr stabil haben will, nimmt zusätzlich noch Spaxschrauben zur Befestigung.
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Zum Überblick hier eine Skizze (nicht maßstabgerecht!):
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[[Bild:Dachstaukasten1.jpg]]
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2. In die Mitte der Bodenplatte befestigt man an einem Stück Vierkantstab eine passend zurechtgeschnittene Trennwand zwischen dem vorderen und hinteren Teil der Dachbox. Tip: die Trennwand muß nicht sauber der Dachkontur folgen, sie dient ja nur dazu, daß innendrin die Sachen nicht hin- und herrutschen sollen.
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3. Nun kommen die Frontplatten an die Reihe.
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Zunächst schneidet man U-förmig die Aussparungen für die Stangen aus. Danach muß man auch hier wieder an der Oberkante die Kontur des Daches mittels Messen oder Schablone aufzeichnen und die Platten entsprechend zurechtschneiden. Dann zeichnet man (mit Bleistift, nicht mit Kugelschreiber versteht sich doch unter uns Hobbyschreinern) die Kontur der Klappen auf den Platten auf. Diese kann man dann mit einem sauberen Schnitt mit der Stichsäge aussägen und als Klappe eingepaßt mit den erwähnten Möbelscharnieren verwenden (hab ich so gemacht). Dazu leimt man an den Befestigungsstellen für die Scharniere Sperrholzplättchen (von innen!) auf die Klappen und Vierkantstab (auch von innen!) oben auf die Frontplatte. Dann braucht man auf der Unterseite noch einen Anschlag auf der Innenseite, damit die Klappen nicht nach innen klappen können. Hier tut's auch ein kleiner halbrunder Sperrholzstreifen.
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Die Frontplatten noch nicht montieren!
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4. Vordere und hintere Abschlußplatte herstellen. Dazu in diesem Fall am besten jeweils eine Pappschablone herstellen, die genau der Dachkontur folgt. Die Konturlinie sorgfältig auf die jeweilige Platte übertragen und die Platten (nach nochmaligem Nachmessen oder in den Baumarkt rennen und Ersatzplatte besorgen, hihi, zweimal abgeschnitten und noch zu kurz...) aussägen. Die Vordere und hintere Abschlußplatte dann an die Bodenplatte mit Hilfe der Vierkantstäbe anleimen. Zur Befestigung der Frontplatte vertikal jeweils einen Vierkantstab an der Vorderkante anbringen.
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5. Jetzt die ganze Konstruktion noch einmal ausbauen und mit Lasur in dem gewünschten Farbton von innen und aussen streichen. Die Frontplatten incl. Klappen ebenfalls von innen und aussen streichen.
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6. Nach dem Trocknen der Lasur die Oberflächen mit Sandpapier glätten, evtl. noch einmal mit Lasur behandeln, noch einmal glätten und dann die Bodenplatten wieder einbauen. Die Griffe an die Klappen montieren.
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7. Zum Schluß die Frontplatten montieren. Wenn man die Frontplatten festleimt, ist später eine Demontage nur noch durch Demontieren der gesamten Innenraumstangen möglich. Dafür sieht man aber keine Schraubenköpfe.
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8. Ich hab als Kantenschutz und aus optischen Gründen vorne und hinten noch Aluwinkel drangeharzt, kann jeder machen wie er will.
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Fertig ist die Laube!
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[[Kategorie: Camping]] [[Kategorie: Innenausbau]]

Aktuelle Version vom 11. März 2008, 21:23 Uhr

In Erinnerung an C.Jehnen:


Prima Dachstaukästen selber machen!


Was braucht man für die Dinger?

- Sperrholz (Multiplex) 6mm.

- Für die Böden zwei Platten von 110 x 23 cm.

- Für die Frontplatten zwei von 111,2 x 19 cm.

- Für die Seiten vorne und hinten und die mittlere Trennwand 6 Stck. 19 x 23 cm.

- Ca. 4m Vierkantstab aus Kiefer 10 x 10 mm oder ähnlicher Querschnitt.

- 4 im Baumarkt erhältliche Türgriffe nach Geschmack.

- 8 ebenfalls im Baumarkt erhältliche Möbelscharniere. Da gibt es welche, die man komplett von innen an die Türen schrauben kann und die so genial öffnen, daß man sich die Klappe erst ein Stück aus der Kontur hebt, bevor sie wegklappt.

- Holzleim (wasserfest), kleine Spaxschräubchen.

- Holzlasur in den gewünschten Farbtönen.

- Stichsäge, Bohrmaschine, Schraubzwingen, Schraubendreher usw. und natürlich ein bißchen Geschick...

- Ganz wichtig! Für diese Konstruktion benötigt man, wie man auf dem Bild erkennt, die als Zubehör erhältlichen Innenraumgepäckstangen! Die Kästen werden an diesen Stangen befestigt. Prinzipiell lassen sich die Kästen natürlich auch an den Befestigungslöchern für diese Stangen befestigen, dann müssen aber extra Halter dafür gefertigt werden, deren Herstellung hier nicht beschrieben ist.

Nun, dann kann's ja jetzt losgehen:

Vorab noch eine kurze Bemerkung: Wer die Dinger nachbaut, tut das auf eigene Gefahr! Nicht, daß die Dinger irgendwie schlecht oder gar gefährlich wären, aber wie das in unserem Lande so mit Haftungsfragen ist... Also: keine Haftung für gar nix! Bei mir sind die Dinger schon seit über einem Jahr drin, klappern und knarzen absolut nicht, was man von den serienmäßigen Teilen der Kutsche weiß Gott nicht behaupten kann und sind einfach nur praktisch!

1. Man passe die Bodenplatten an der Fensterseite der Fahrzeugkontur an. Das geht entweder mit sorgfältigem Messen, indem man die Platte zunächst provisorisch rechtwinklig mit Schraubzwingen an den Trägern befestigt und dann in periodischen Abständen jeweils zur Außenkante mißt. Dann muß man zum Schluß von allen aufgenommenen Maßen das kürzeste gefundene abziehen und kann dann auf der Platte die Konturlinie ziehen. Oder man baut sich zuerst eine Pappschablone (weniger elegant, dafür aber sicherer). Die so zurechtgeschnittenen Bodenplatten werden nun mit den für die Längeneinstellung der Innenraumstangen bestimmten Schrauben unter diesen Stangen befestigt. Dazu sind in die Platten an den entsprechenden Stellen Löcher zu bohren. Dies ist die einzige Befestigung dieser Staukästen. Es sind also keinerlei Löcher in die Karosserie zu bohren. Trotzdem ist das Ganze später sehr stabil. Eventuell muß man an einigen Stellen die Kante, die an den Fenster- oder Türrahmen anliegt, auf der Innenseite etwas dünner raspeln. Jetzt kann man auf den Bodenplatten die entsprechend zugeschnittenen Vierkantstäbe bündig an die Kanten anleimen. Wer es sehr stabil haben will, nimmt zusätzlich noch Spaxschrauben zur Befestigung.

Zum Überblick hier eine Skizze (nicht maßstabgerecht!):

Dachstaukasten1.jpg

2. In die Mitte der Bodenplatte befestigt man an einem Stück Vierkantstab eine passend zurechtgeschnittene Trennwand zwischen dem vorderen und hinteren Teil der Dachbox. Tip: die Trennwand muß nicht sauber der Dachkontur folgen, sie dient ja nur dazu, daß innendrin die Sachen nicht hin- und herrutschen sollen.

3. Nun kommen die Frontplatten an die Reihe. Zunächst schneidet man U-förmig die Aussparungen für die Stangen aus. Danach muß man auch hier wieder an der Oberkante die Kontur des Daches mittels Messen oder Schablone aufzeichnen und die Platten entsprechend zurechtschneiden. Dann zeichnet man (mit Bleistift, nicht mit Kugelschreiber versteht sich doch unter uns Hobbyschreinern) die Kontur der Klappen auf den Platten auf. Diese kann man dann mit einem sauberen Schnitt mit der Stichsäge aussägen und als Klappe eingepaßt mit den erwähnten Möbelscharnieren verwenden (hab ich so gemacht). Dazu leimt man an den Befestigungsstellen für die Scharniere Sperrholzplättchen (von innen!) auf die Klappen und Vierkantstab (auch von innen!) oben auf die Frontplatte. Dann braucht man auf der Unterseite noch einen Anschlag auf der Innenseite, damit die Klappen nicht nach innen klappen können. Hier tut's auch ein kleiner halbrunder Sperrholzstreifen. Die Frontplatten noch nicht montieren!

4. Vordere und hintere Abschlußplatte herstellen. Dazu in diesem Fall am besten jeweils eine Pappschablone herstellen, die genau der Dachkontur folgt. Die Konturlinie sorgfältig auf die jeweilige Platte übertragen und die Platten (nach nochmaligem Nachmessen oder in den Baumarkt rennen und Ersatzplatte besorgen, hihi, zweimal abgeschnitten und noch zu kurz...) aussägen. Die Vordere und hintere Abschlußplatte dann an die Bodenplatte mit Hilfe der Vierkantstäbe anleimen. Zur Befestigung der Frontplatte vertikal jeweils einen Vierkantstab an der Vorderkante anbringen.

5. Jetzt die ganze Konstruktion noch einmal ausbauen und mit Lasur in dem gewünschten Farbton von innen und aussen streichen. Die Frontplatten incl. Klappen ebenfalls von innen und aussen streichen.

6. Nach dem Trocknen der Lasur die Oberflächen mit Sandpapier glätten, evtl. noch einmal mit Lasur behandeln, noch einmal glätten und dann die Bodenplatten wieder einbauen. Die Griffe an die Klappen montieren.

7. Zum Schluß die Frontplatten montieren. Wenn man die Frontplatten festleimt, ist später eine Demontage nur noch durch Demontieren der gesamten Innenraumstangen möglich. Dafür sieht man aber keine Schraubenköpfe.

8. Ich hab als Kantenschutz und aus optischen Gründen vorne und hinten noch Aluwinkel drangeharzt, kann jeder machen wie er will.

Fertig ist die Laube!