ABS-Ringe: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenn die Werkstatt einen solchen Defekt als Ursache angibt, sollte man erst eine andere Werkstatt aufsuchen um die oben genannten Teile prüfen zu lassen. Leider versuchen es die Freundlichen immer wieder.
 
Wenn die Werkstatt einen solchen Defekt als Ursache angibt, sollte man erst eine andere Werkstatt aufsuchen um die oben genannten Teile prüfen zu lassen. Leider versuchen es die Freundlichen immer wieder.
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auch bei unserem 1,2RT von 1999 war es heute so weit, der Ring vorne rechts war fällig. Da ich noch eine gebrauchte Antriebswelle hier liegen hatte, habe ich sie einfach getauscht. Im Gegensatz zu den obigen Beschreibungen habe ich nur die betreffende Seite aufgebockt und die beiden Schrauben unten am Federbein entfernt. Die so gewonnene Bewegungsfreiheit hat gereicht, um die Antriebswelle aus der Nabe zu bekommen. Die Positionierung für den Zusammenbau ging mittels Durschschlag und Schraubenzieher als Hebel recht einfach und Flott. Koppelstange/Pendelstütze, Bremszange oder Spurstange mussten nicht demontiert werden.

Aktuelle Version vom 24. November 2014, 23:33 Uhr

(ins neue Wiki übertragen)

Der ABS-Ring bei den Kangoo-Vorderrädern ist eine richtige Murxkonstruktion.

Normalerweise realisiert man diesen Zahnkranz im Gußteil des Rades. Mit dem Magnetsensor dazu mißt die Elektronik, wie schnell sich das Rad dreht. Aus der Differenz der Drehzahlen links und rechts schließt man auf blockierende Räder und aktiviert ggf. ABS. Wenn Zähne fehlen, glaubt die Elektronik bei jedem Bremsmanöver, daß ein Rad blockiert und aktiviert also ABS. Beim Kangoo scheint man den Zahnkranz in der Gußform vergessen zu haben und befestigt dann nachträglich auf dem Gußteil des Rades (das sich mit dem Rad dreht) einen Zahnring. Der ist einfach heiß da drauf gesteckt, er hält also kraftschlüssig. Natürlich wird der Spalt gerne von Feuchtigkeit unterwandert, und weil der Ring aus einer anderen Legierung ist, als das Gußteil, wird der Ring dann von Rost unterwandert, der schließlich dazu führt, daß der Ring reißt und ein paar Zähne verliert. Und wenn es dann so weit ist, dann schlägt die ABS bei jedem Bremsmanöver zu. Um den Ring zu tauschen, braucht man eine Hebebühne, man bekommt das aber hin, ohne die Spur zu verstellen. Anbei ein paar Bilder, wie man den Ring tauscht (Siehe PDF).

Viele Grüße

Adalbert

Media:ABS-Ring.pdf‎ 12MB

Mein Erfahrungsbericht dazu (Bj1999, 1,2l):

Ich bin auch sehr gut ohne Hebebühne ausgekommen. Das Lösen der Achsmuttern ging recht gut mit einem klobigen, billigen gekröpften 30er Ringschlüssel (während der Kangoo noch auf dem Boden steht.) Gut ist, wenn ein zweiter Mensch den Schlüssel auf der Achse gegen Abrutschen sichert. Dann schon mal durch Draufklopfen die in den Vielzahn gesteckten Achsen lockern. Dazu die alten Muttern noch einige Gewindegänge draufgeschraubt lassen. (Bei mir waren die Achsen ziemlich lose, wenig rostig und nicht eingeklebt) Nun beide Seiten Aufbocken damit der Kurvenstabilisator entspannt ist. Anschließend einen Rangierwagenheber von der Seite unter die Bremsscheibe setzen (Bremssattel kann drauf bleiben) und etwas anheben. Jetzt kann man die beiden Schrauben lösen, die die Kugelgelenkträgerplatte am Querlenker halten. Man muss etwas mit der Höhe und Lage des Wagenhebers spielen, damit die beiden Schrauben frei werden und die Kugelgelenkträgerplatte sich wegdrehen lässt. Meine Erfahrung ist, dass in diesem Zustand nur noch sehr wenig Spannung auf den Federn ist und man keine große Sorge haben muss, dass einem alles um die Ohren fliegt, wenn der Wagenheber abrutschen sollte. Nun kann man die Lenkung nach außen drehen und dann die Bremsscheibe mitsamt dem Wagenheber nach schräg hinten ziehen wodurch die Achse sich nach schräg vorne herausziehen lässt. Dabei darauf achten, die Achse nicht zu fest aus dem Getriebe zu ziehen, sonst macht man da evtl. was unnötig kaputt, ein "Zentimeterchen" ist aber anscheinend unkritisch. Nun wird der Sitz des ABS-Rings hübsch mit der Bohrmaschinen-Drahtbürste saubergeputzt und dabei mit einem Schraubenzieher loser Rost entfernt. Dann habe ich die neuen Ringe etwas gefettet, gerade angesetzt und mit einem etwa 20 cm langen Stück Kupfer-Wasserleitung in der einen Hand und einem Hammer in der anderen langsam mehrmals vorsichtig rundherum klopfend aufgepresst. Dabei ist es praktisch, wenn ein zweiter Mensch die Welle hält und immer weiter dreht. Und schon kann alles wieder zusammengesetzt werden: Achse in Achsschenkel, Kugelgelenkträgerplatte an Querlenker manövrieren, mit 75Nm anziehen, Rad drauf, Kangoo auf den Boden, Achsmutter mit 280Nm anziehen (das sind bei 33cm Hebel 84kg = 1Mensch). Zeitaufwand: erste Seite mit allem Überlegen und Probieren 2 Stunden, dann Kaffee und anschließend zweite Seite und aufräumen in einer Stunde ;-) Ach ja, die ABS-Ringe haben als Originalteil je 38,06 Euro gekostet, die Achsmuttern je 6,49 Euro. (Mein freier Ersatzteilhändler meinte hinterher, ich hätte die Ringe bei ihm vermutlich für gut 20 Euro bekommen) Abschließend ein Dank an alle hier im Wiki und Forum, deren Beiträge mir bei der Durchführung geholfen haben. Rolf aus M, 14.3.11


ABS Problem

Ein Standard Problem des Kangoos ist das ABS System.

Wenn die ABS Warnlampe aufleuchtet, ist der Auslöser meist ein gebrochener ABS Ring oder defekter Radsensor. Die Ringe geben dem ABS Sensor an jedem Rad die Info wie schnell es sich dreht. Ganz selten ist der Grund ein defektes Steuergeraet, was sehr teuer ist.

Wenn die Werkstatt einen solchen Defekt als Ursache angibt, sollte man erst eine andere Werkstatt aufsuchen um die oben genannten Teile prüfen zu lassen. Leider versuchen es die Freundlichen immer wieder.


Hallo,

auch bei unserem 1,2RT von 1999 war es heute so weit, der Ring vorne rechts war fällig. Da ich noch eine gebrauchte Antriebswelle hier liegen hatte, habe ich sie einfach getauscht. Im Gegensatz zu den obigen Beschreibungen habe ich nur die betreffende Seite aufgebockt und die beiden Schrauben unten am Federbein entfernt. Die so gewonnene Bewegungsfreiheit hat gereicht, um die Antriebswelle aus der Nabe zu bekommen. Die Positionierung für den Zusammenbau ging mittels Durschschlag und Schraubenzieher als Hebel recht einfach und Flott. Koppelstange/Pendelstütze, Bremszange oder Spurstange mussten nicht demontiert werden.