Flüssiggas LPG
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Umrüstung auf Flüssiggas LPG
Zur Zeit sind einige aktuelle Diskussionen bzw. Fragen zur Umrüstung auf Flüssiggas (LPG) im Forum am laufen. Wir haben unseren Kangoo 1.6V 16V / EZ 07/03 umgerüstet. Im Anhang habe ich einmal die Umrüstung mit einigen Bildern bzw. dem KFZ-Schein nach bzw. vor der Umrüstung als PDF dokumentiert.
Gruß Michael
LPG-Umrüstung.pdf ca. 1 MB groß hier findet Ihr alles als *.pdf Datei.
Eintrag von Klaus.S.
In meinen 1,2 16V BJ. 02/2004 wurde eine BRC Sequent24 eingebaut, die Abgasnorm E3/D4 bleibt erhalten. Als Gastank wurde ein Tank mit 66 Liter Brutto (55 Liter Netto, Tank war komplett leergefahren und vollgetankt) eingebaut und auch ohne Bemerkung/Mangel vom Prüfer abgenommen.
Der Gas-Tankstutzen sitzt hinten an der Anhängerkupplung. Der Befestigungspunkt ist stabil und gut zu erreichen. Das Steuergerät sitzt hinten am Batteriekasten und der Verdampfer vorne links unten im Radkasten. Der Einspritzsteuerblock sitzt auf der Ansaugbrücke.
Umbaukosten inkl. Tüv 2000€
//evtl. Bilder
Gasnachrüstung G2
Die für den G2 angebotenen 8-Ventiler sind nicht gasfest. Das heisst, es müssen Maßnahmen gegen Überhitzen der Ventilsitze getroffen werden wie Umschaltung/Beimischung von Benzin bei hohen Drehzahlen und Flashlube-Anlage. Unter bestimmten Betriebsbedingungen (zu kalter Motor schaltet im Standgas an der Ampel auf Gas um) kommt es zu Fehlzündungen, durch die die Abgas-Warnleuchte angeht. Durch Zuschalten der Gasanlage bei höheren Wassertemperaturen lässt sich das beseitigen.
Die 16V-Motoren sind gasfest.
Der Gastankstutzen kann beim G2 in der Tankklappe installiert werden. Beim G2 kann ein 70L brutto Tank anstelle des Reserverades eingebaut werden.
Weblinks
LPG&CNG Tankstellenverzeichniss
Autogas-Forum.de
Was ist Flüssiggas (LPG)?
Was ist Autogas, Flüssiggas, LPG ?
LPG ist die Abkürzung für Liquefied Petroleum Gas. Das ist aus Erdöl gewonnenes Flüssiggas. Bei Atmosphärendruck und normalen Umgebungstemperaturen ist Flüssiggas gasförmig. Bei einer leichten Druckbeaufschlagung (2-8 bar) geht es in einen flüssigen Zustand über. In Folge dieser Umwandlung reduziert sich auch das Volumen um das ca. 250 fache. Dadurch kann eine verhältnismäßig große Menge Flüssiggas in einem relativ kleinen Raum gelagert werden, allerdings müssen die Lagerbehälter in diesen Fällen wie Druckkammern (Gastank) ausgelegt sein.
Flüssiggas besteht aus einer Mischung von Propan- und Butangas. Propangas ist leichter, hat aber einen niedrigeren Energieanteil pro Volumeneinheit als Butangas. Das Dampfdruckverhalten zeigt, daß reines Propangas bei Atmosphärendruck und einer Temperatur von -42°C kondensiert, reines Butan dagegen bei -7°C bereits in einen flüssigen Zustand umgewandelt wird. Reines Butan kann daher im Winter zu Vergasungsproblemen führen, wobei reines Propan einen höheren Verbrauch verursacht (l/100 km). Daher ist das Mischverhältnis im Sommer ca. 40% Propan und 60% Butan und im Winter 60:40. Der Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge ist dadurch im Winter höher als im Sommer.
Der hohe Reinheitsgrad von Flüssiggas führt dazu, daß es nicht altert und zeitlich praktisch unbeschränkt gelagert werden kann. Als Sicherheitsmaßnahme wird dem Flüssiggas ein Geruchsmittel beigemischt, da das Gas naturgemäß geruchlos und unsichtbar ist. Flüssiggas hat im Vergleich zum Benzin eine sehr hohe Klopffestigkeit. Flüssiggas hat je nach Mischungsverhältnis eine Oktanzahl von ca. 101 bis 104 (ROZ).
Fahrzeuge mit Flüssiggasantrieb haben einen höheren Kraftstoffverbrauch als solche mit Benzinversorgung. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass die Masse von 1 Liter Flüssiggas (Propan 60%, Butan 40%) rund 0,54 kg entspricht, während die Masse von 1 Liter Benzin gleich 0,73 kg ist. Der Mehrverbrauch kann je nach Anlage und Fahrzeug zwischen 10 bis 30 % betragen. Ein höherer Propananteil im Flüssiggas wirkt sich negativ auf den Verbrauch aus.
Flüssiggas ist homogener als Benzin, was eine nahezu vollständige Verbrennung des Flüssiggases auslöst. Der Einsatz von Flüssiggas verbessert die Laufleistung des Motors durch eine weichere und rückstandslosere Verbrennung zweier Gase (Luft und Gas) und weist auch im Bereich der Abgaswerte ein besseres Ergebnis der belastenden Rückstände auf. Die CO-, HC- und NOx-Anteile sind erheblich niedriger als beim Benzin und die Abwesenheit von Schwefel und Blei im Flüssiggas reduziert den Anteil dieser Verbindungen im Abgas auf Null.
Nun als Ergänzung dazu, dass es unter der Flagge LPG - Flüssiggas sozusagen zwei "Fraktionen" gibt, die sich auch nach DIN Norm und Besteuerung aufteilen. DIN 51522 beschreibt die Nutzung als Heiz- und Brenngas und hat immer ein Mischverhältnis von 95/5. Niedrige Besteuerung. DIN 489 beschreibt die Nutzung als Kraftstoff und nennt als Mindestmischverhältnis 95/5 oder besser. Nur Gas nach DIN 489 darf als Kraftstoff an Endverbraucher abgegeben werden. Besteuerung als Kraftstoff, (derzeit ermässigt).
Zur Information: Propan ist etwas billiger als Butan.
Und nun kommt eigentlich der spannende Teil der Geschichte. An jeder Gastanke müsste also eigentlich über das DIN 489 dran hängen, was aber über die Gasmischung nichts aussagt, sondern nur über die Mindestmischung, die identisch der von DIN 51622 ist. Alles weitere ergibt sich dann über den/die Lieferanten und deren Bezugsquellen und Liefermuster.
Gerade kleinere Händler werden einen Teufel tun und sich zwei oder gar drei Behälter für die unterschiedlich vermischten Gassorten hinstellen, sondern aus einem Behälter den Tankwagen füllen und damit sowohl Hausbrand beliefern, Gasflaschen befüllen und auch AutoGas-Tankstellen beliefern (immer mit 95/5 Mischung) - aber zu steuerlich anders bewerteten Preisen (die alleine im Bereich Hausbrand quer durch Deutschland Preisdifferenzen von rund 12 Ct. aufweisen). Siehe auch hier: http://www.energieverbraucher.de/index.php?itid=1101&
Wo also auch CampingGas-Flaschen abgefüllt werden, dürfte immer 95/5 Mischung auch an der AutoGas-Tanke zu erwarten sein. Nur wirklich grosse überregionale Lieferanten können es sich überhaupt leisten, unterschiedliche Mischqualitäten anzubieten neben der Standard Hausbrandqualität mit 95/5.
Vielfach werden die Säulen von Gastanken nicht direkt vom Besitzer oder Pächter der Tankstelle betrieben, sondern direkt von einem Gaslieferanten (wie z.B. bei den meisten Sprint-Tankstellen - ProGas der Lieferant und Betreiber ist mit unterschiedlichen Preisen je nach Lage der Tanke in der gleichen Region).
Was einem also über die Gasqualität bzw. das Mischungsverhältnis erzählt wird, wäre also immer kritisch zu beäugen und anhand des Lieferscheines zu beäugen - den die meisten aber nicht herausrücken werden.
Viele merken halt die getankte Mischung nur an mehr/weniger Kilometerleistung bei meist trotzdem vergleichbarem Preis - was aber eigentlich der Warenauszeichnungspflicht generell widerspricht.
Nachtrag von VEC-LOTHAR (Februar 2009)