Tempomat

In Erinnerung an C.Jehnen:

Tempomat einbauen leichtgemacht !

Alle Angaben hier beziehen sich auf den Einbau eines Waeco MS-50 in einen Renault Kangoo mit 1,9l Dieselmotor mit 65PS (F8Q-632). Dies soll auch keine Kompletteinbauanleitung sein, diese gibt's in sehr guter Qualität beim Kauf des Gerätes mitgeliefert, sondern hier möchte ich nur ein paar Kangoospezifische Einbautips geben. Was den Einbau der Bedienungseinheit, des Kupplungs- und Bremspedalschalters angeht, so dürfte dieser bei Kangoos aller Motorisierungen gleich sein. Der Gaszug muß natürlich bei anderen Motoren anders angeschlossen werden.

Auch hier wieder nur der Vollständigkeit halber: keine Garantie, keine Gewährleistung, alles auf eigene Gefahr! Unbedingt die Original-Einbauanleitung beachten!!

Aber jetzt zum Einbau meines Tempomaten:

Bedienteil: Als erstes fragt man sich doch, wohin mit dem Bedienteil. Nun, eigentlich kommen beim Kangoo nicht soviele Möglichkeiten in Betracht. Ich habe die wohl populärste ausgewählt, nämlich links am Armaturenbrett (siehe Bild). Der Armaturenträger besteht aus dickem, ziemlich weichen Kunststoff, der sich sehr leicht bohren und sägen läßt. Auch eine Spaxschraube kann man einfach und bombenfest hineindrehen. In dem erwähnten Teil des Armaturenbretts ist dahinter auch alles frei, so daß man sich hier hemmungslos austoben kann.

Damit ich für das Bedienteil eine ebene Fläche zum Aufkleben (das Teil muß aufgeklebt werden, weil hat keine Schraubmöglichkeit) bekam, hab ich zunächst ein schön zurechtgeschnittenes und schwarz lackiertes Sperrholzbrettchen mit zwei Spaxschrauben am Armaturenbrett befestigt und darauf dann das Bedienteil geklebt. Darunter dann eine Bohrung zum Herausführen des Kabels angebracht. Der Hauptschalter gehört nicht zum Lieferumfang von Waeco, aber ich hab der Elektronik zu Anfang nicht getraut und mir die Möglichkeit zum Totalabschalten (ohne Zündungsausschalten und damit Einrasten des Lenkradschlosses während der Fahrt) nicht nehmen lassen. Bislang hat der Tempomat aber immer einwandfrei funktioniert (seit mehreren 10.000km). Steuergerät: Das schwarze "Elektronik-Käschtle" hab ich im Beifahrerfußraum an der Spritzwand mit Doppelklebeband und zwei in die Dämmatte gedrehten Blechschrauben befestigt. Hält bombenfest. Damit kommen wir zum Anschluß ans Bordnetz: Die 12V von der Zündung kommen vom Schalter für die heizbare Heckscheibe, direkt neben dem Hauptschalter. Bei Renault ist dieser Draht gelb. Masseverbindung hab ich am unteren Befestigungspunkt des Armaturenträgers an der Karosserie auf der Beifahrerseite hergestellt. Durchführung in den Motorraum: Auf der Beifahrerseite befindet sich zwischen dem Fußraum und dem großen Fach für die Lüftung (im Motorraum) ein waagerechtes Blech, auf welches eine Dämmschicht aufgespritzt ist. Diese Stelle eignet sich optimal, um eine Kabeldurchführung zu schaffen. Wenn man nur die drei Kabel des Servos durchführen will, kann man die natürlich auch durch schon vorhandene Durchführungen mit hindurchquetschen, aber eine saubere Lösung ist das nicht. Ich habe an dieser Stelle eine PG-Kabelverschraubung angebracht und kann dort zukünftig auch noch mehr hindurchführen. Selbstverständlich ist das Ganze auch wasserdicht. Anschluß des Kupplungsschalters und des Bremslichtkabels: Zum Anbringen des Reedkontaktes ans Kupplungspedal möge die folgende Skizze Hilfe geben:

Am Träger des Kupplungspedales befindet sich eine Schraube, die ideal als Befestigungspunkt für einen der mitgelieferten Blechstreifen geeignet ist. Diesen muß man dann noch zweimal leicht abwinkeln, damit er genug Abstand vom Pedal bekommt, damit Reedkontakt und der auf das Pedal aufgeklebte Magnet mit geringem Abstand nebeneinander zur Überdeckung gebracht werden können. Magnet und Kontakt werden aufgeklebt. Geht wirklich leicht, dieser Punkt. Das Kabel wird am am Bremspedal angebrachten Bremslichtschalter mittels Einschneidverbinder angebracht, auch eine sehr leichte Sache). Anbringen des Servos im Motorraum: Das Servo habe ich an die rechte Seitenwand des Motorraums geschraubt. Gaszug nach vorne.

Den Unterdruckanschluß nimmt man am besten (beim Diesel) mit einem der mitgelieferten T-Verbinder direkt hinter der auf der linken Motorseite angebrachten Unterdruckpumpe vor. Aus dieser gehen zwei Schläuche heraus, ein dicker zum Bremsgerät, der ist nicht geeignet (zu hart) und ein dünner für weitere Verbraucher, der ist gut geeignet. Durchschneiden, T-Stück einsetzen und mit Servo verbinden, fertig. Anschluß des Gaszuges: Jetzt wirds zum ersten Male etwas knifflig. Waeco gibt für den Sollweg des Gaszuges 40mm an. Dummerweise ist das auch der Weg, den der Originalgaszug macht. Deshalb kann man den Tempomatgaszug nicht einfach noch auf der Außenseite des Einspritzpumpenhebels anbringen. Auch ein paralleles Anklemmen an den Originalgaszug sagte mir überhaupt nicht zu, weil sich beim Betätigen alles verbog und verklemmte. Also flugs einen Aluwinkel selbstgebastelt und am Einspritzpumpenhebel mit der Befestigungschraube des Originalgaszuges befestigt. An diesem Winkel ist nun der Tempomatgaszug direkt oberhalb des Originalgaszuges angebracht. Funktioniert seit mehreren 10.000km störungsfrei.

Geschwindigkeitsgeber: Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Auf anderen Homepages, die über www.mykangoo.de gefunden werden können, wird ein Anschluß an den elektronischen Tacho des Autos favorisiert. Mir war das Öffnen des Instrumententrägers zu kompliziert. Also hab ich mal geschaut, ob ich den mitgelieferten Geschwindigkeitssensor nicht irgendwie befestigt kriege. Und siehe da, es ging sehr einfach. Auf der Unterseite des Getriebes befindet sich rechts eine dicke M12er Gewindebohrung. Dort kann man das größte der mitgelieferten Befestigungsbleche (nach entspr. Aufbohren auf 12,5mm) direkt so anschrauben, daß der mitgelieferte Geschwindigkeitssensor unter der rechten Gelenkwelle angebracht werden kann. Paßt, als wäre es dafür gemacht. Magnet mit Kabelbinder auf der Gelenkwelle befestigen und fertig ist!

Ich hoffe, mit diesen Tips den Einbau eines solchen Tempomaten wesentlich erleichtert zu haben, bzw. zur Kaufentscheidung beigetragen zu haben, denn: Autofahrer, die mit Tempomat fahren, sind weniger agressiv, schonen die Umwelt durch vorausschauendes und sparsames Fahren. Deshalb finde ich, jeder sollte einen Tempomat haben.